
Hej meine Lieben!
Seit 16 Tagen bin ich wieder auf Deutschem Boden, seit 12 Tagen bin ich wieder hier in Kaiserslautern.
Doch was bedeutet das eigentlich? Zu Hause? Nein, dass noch nicht wirklich.
Es fühlt sich ein wenig an wie auf fremden Gewässern.
Alles sieht ziemlich gleich aus, doch es funktioniert nicht so wie gewohnt.
Plötzlich ist die Strömung anders, Standards müssen neu festgelegt werden.
Ja, so ist es zurückzukommen nach einer langen Zeit…
Ich habe noch nicht alles ausgepackt, habe noch mein Zimmer nicht so wie ich es gern hätte, da ein Schreibtisch noch in Planung ist… Es herrscht ein Chaos.
Und das nicht nur in meinem Zimmer sondern auch in meinem Kopf.
Andauernd fehlen mir Wörter, beim „Schönen Tag noch“ antworte ich mit „Detsamma“, schüttle meinen Kopf und dann kommt ein „Eh… Ich meine… Mh… Ihnen auch“ hervor.
Meine Kamera und meine Festplatte stehen in der Ecke. Ich möchte nicht all die Bilder durchschauen und aussortieren. Möchte nicht mein schwedisches Leben aussortieren.
Ein Neustart, mal wieder.
Ob ich darauf Lust habe? Ja! Ob ich davor Angst habe? Ja!
Denn alles hat sich hier weiterentwickelt. Meine Jugendgruppe in der Kirche, die Tanzschule, alles. Doch ich bin halt nicht dabei gewesen, habe vieles verpasst. Andererseits habe ich sehr viel erlebt, wobei die anderen eben nicht dabei waren.
Ich hatte Angst, dass ich nur noch die bin, die 24/7 von Schweden erzählt. Doch jedes Mal wenn mir etwas in den Kopf kommt denke ich 5 Mal darüber nach, ob ich es wirklich sage, denn die anderen verstehen es nicht. Ich lache dann vor mir hin, weil es für mich witzig ist, oder schüttle den Kopf weil es mich eben an etwas banales erinnert. Doch die anderen teilen nicht diese Erinnerung.
Das ist neu.
Nun stehen 6 Wochen Ferien vor mir. 2 Wochen davon werde ich mit meiner Familie im Ruhrgebiet verbringen. Familienurlaub. Na wenn das mal nicht schief geht. Bei dem Gezanke was wir hier zuhause schon teils haben, kann das ja wirklich heiter werden…
Dann geht es noch eine Woche segeln mit meiner Jugend aus der Kirchengemeinde. Auch da stehe ich etwas mulmig gegenüber. Denn die Gruppe hat sich entwickelt, hatte es teils auch besser ohne mich, keine Frage. Jetzt möchte ich wieder rein kommen, doch möchten mich die anderen überhaupt noch dabei haben? Passe ich überhaupt noch hinein? Ich weiß es nicht… Wir werden sehen, wie es wird. Im Notfall springe ich eben ins Ijsselmeer und schwimme an Land…
Ja, zurück kommen ist nicht ganz einfach. Und darüber hat uns keiner vorher informiert!
Erst ein paar Tage vorher, auf dem YES, ja da haben wir darüber gesprochen.
Doch da war es schon zu spät um mich noch irgendwie zu beruhigen.
In einer Hinsicht läuft es hier gut. In der anderen Hinsicht kann ich mich einfach nirgends mehr richtig einordnen.
Neu einfinden ist angesagt, mal wieder.
Man könnte ja denken Austauschschüler sind es gewöhnt, sind regelrecht Profis im neu eingliedern. Doch irgendwie ist es anders, wenn man schonmal dort gewesen ist. Denn irgendwie hat man eine gemeinsame Zukunft, doch trotzdem auch nicht mehr.
Ich halte euch auf dem Laufenden!
Und irgendwann wird dann auch mal eine Art Fazit kommen, was mir persönlich das Austauschjahr alles gebracht hat!
Bis dahin, Ciao Ciao!
Hej då!
Carro ❤